Viele von uns protestieren seit Monaten gegen die Abwertung der Honorare für die Operationen bei Kindern. Die meisten niedergelassenen Operateure haben inzwischen die Durchführung dieser Eingriffe gänzlich eingestellt. Diese Entscheidung ist unseren Kolleg*innen nicht leicht gefallen, allerdings bleibt uns durch die defizitäre Vergütung nichts anderes übrig. Das HNOnet arbeitet mit Hochdruck an Lösungen für dieses Problem – wir machen uns für Sie stark!
Reform des ambulanten Operierens
Dass ambulante Operationen unterfinanziert sind, ist schon lange bekannt. Deshalb war die im Januar in Kraft getretene Reform mit dem Ziel, ambulante Operationen besser zu vergüten, grundsätzlich ein guter erster Schritt. Neben der Erweiterung des AOP-Katalogs wurde auch die Vergütung der AOP-Leistungen angepasst, beispielsweise durch einen Vergütungszuschlag bei erhöhtem Aufwand in der Versorgung von Patient*innen. Gleichzeitig haben der GKV-Spitzenverband und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) jedoch wichtige HNO-Operationen wie die Erbringung von Adenotomien, Tonsillotomien und Paukenröhrcheneinlagen bei Kindern finanziell abgesenkt. Für die HNO-Heilkunde bedeutet das eine kritische Unterfinanzierung wichtiger ambulanter Eingriffe. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Kinder eine zeitintensive Vor- und Nachbehandlung benötigen, ist diese Absenkung für HNO-Ärzt*innen nicht mehr leistbar.
Effekte auf die Versorgung
Die mangelhafte Versorgung der erkrankten Kinder, die durch diese politische Entscheidung entstanden ist, belastet uns niedergelassene HNO-Ärzt*innen sehr. Trotz diverser Protestaktionen und die Notlage der Kinder, passiert seitens der Politik nichts. Hinzu kommt es, dass die Krankhäuser sich massiv aufrüsten, um die angekündigte Ambulantisierung der Krankenhausleistungen abzufangen. Wir werden in naher Zukunft bei der Durchführung von ambulanten Operationen mit den Krankenhäusern konkurrieren und möglicherweise mit größeren Rückgängen der operativen Leistungen in den Praxen rechnen müssen. Es müssen daher dringend andere Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die ambulante Versorgung zu sichern.
Forderung nach einer besseren Vergütung
Wir haben uns im Vorstand des HNOnet intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und verschiedene Möglichkeiten für Verhandlungen mit den Krankenkassen über IV-Verträge durchgespielt. Wir sind dabei, ein Konzept für eine engere digitale Vernetzung zwischen Operateuren und zuweisenden Haus- und Fachärzt*innen zu erarbeiten und wollen zeigen, dass wir Patient*innen ambulante Spezialoperationen unseres Fachgebietes schnell und effizient anbieten können. Diese Möglichkeit werden wir nur bei einer angemessenen Honorierung der Leistungen im Rahmen von Einzelabrechnung oder IV-Verträge mit den Krankenkassen anbieten.
Im Laufe des Jahres werden wir mit weiteren Informationen zu diesem Thema auf Sie zukommen. Wenn Sie Interesse haben, an diesem Projekt mitzuwirken, wenden Sie sich bitte an den Vorstand unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Wir setzen uns gemeinsam für eine bessere Vergütung ambulanter Operationen ein!
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