Wer neu in ein Land kommt, muss häufig erst die Sprache lernen, um sich zu verständigen. Neben dieser Herausforderung können zusätzliche körperliche Einschränkungen eine Hürde in der Kommunikation und damit auch beim Einleben in einem neuen Umfeld darstellen. Einwanderer sind aus verschiedenen Gründen besonders oft von Schwerhörigkeit betroffen. HNO-Ärzt*innen können helfen, Hörprobleme zu erkennen und individuell passende Hörhilfen zu finden, welche die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erleichtern.
Barrieren erschweren die Diagnose
Einwanderer sind häufig von Schwerhörigkeit betroffen. Darunter fallen auch Geflüchtete aus Kriegsgebieten, bei denen durch Knalltraumata Hörminderungen entstehen können. Durch die hohe Lautstärke können feine Haarzellen im Innenohr dauerhaft geschädigt werden. Auch ein hohes Lebensalter, Infektionen, andere Erkrankungen des Hörapparates oder Medikamenteneinnahmen können die Schwerhörigkeit auslösen. Insbesondere geflüchtete Kinder sind häufig schlecht versorgt, da ein vermindertes Hören bei ihnen nicht immer direkt erkannt wird. Wenn Sprachbarrieren in Kombination mit gesundheitlichen Problemen wie Schwerhörigkeit auftreten, ist es für Einwanderer schwieriger, eine neue Sprache zu lernen, Sozialkontakte zu knüpfen und sich einzuleben – das kann zu Isolation führen. Deshalb ist es hier umso wichtiger, Hörminderungen aufzudecken und passende Hörhilfen anzubieten.
Verschiedene Lösungen kommen in Frage
Zunächst sind Hörtests und HNO-Untersuchungen ein wichtiger Schritt. Wird in Folge ein Hörproblem festgestellt, können HNO-Ärzt*innen unter Berücksichtigung von Art und Umfang des Hörverlusts und des individuellen Lebensstils eine passende Hörhilfe empfehlen. So kann je nach Person ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät oder auch ein Im-Ohr-Hörgerät besser passen. Für die alltägliche Verständigung ist häufig ein Gerät der Basisklasse ausreichend. Aber auch hochwertige Modelle mit Funktionen wie anpassbarer Spracherkennung, automatischem 360-Grad-Hören oder Bluetooth sind eine Option.
Teilhabe ermöglichen
Einen Mehrwehrt, den alle Hörhilfen mitbringen, ist: Sie ermöglichen Schwerhörigen die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Alltag – im Beruf, im sozialen Umfeld oder auch beim Lernen einer neuen Sprache. Besonders für Einwanderer ist diese aktive Teilhabe wichtig, um sich im neuen Umfeld zurechtzufinden und einzuleben. Somit können HNO-Ärzt*innen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass alle Patient*innen mit Hörproblemen ihren Alltag möglichst selbstständig bewältigen können.
Quelle: Pixbay
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