Juni 2017 - Ferienzeit ist Schwimmbadzeit und damit zugleich Hochsaison für Entzündungen im Gehörgang. Der sogenannten Badeotitis lässt sich aber mit einfachen Mitteln vorbeugen, sofern nicht organische Ursachen vorliegen. So verhindert beispielsweise das regelmäßige Ausspülen der Gehörgänge und das anschließende Trocken die Keimbesiedlung.
Beim Baden gelangt unweigerlich Wasser und mit ihm Bakterien ins Ohr. In diesem feuchtwarmen Klima weich die Haut auf und Keime dringen leichter ein. Die Haut zwischen Ohrmuschel und Trommelfell entzündet sich. Zudem spült das Wasser den schützenden Schmalzfilm aus dem Ohr. Erste Anzeichen reichen von Juckreiz bis hin zu teilweise starken Ohrenschmerzen. Später gesellen sich manchmal eitrige oder blutige Absonderungen aus dem betroffenen Ohr hinzu. Wer einen Blick ins Ohr wirft, sieht eine gerötete, geschwollene, trockene und schuppige Haut. Schwellen Gehörgänge zu, beeinträchtigt dies unter Umständen sogar das Hörvermögen. Treten solche Symptome auf, ist der Gang zum HNO-Arzt angezeigt. Er reinigt das Ohr, behandelt die Badeotits mit getränkten Mullstreifen und eventuell mit antibiotischen sowie entzündungshemmenden Tropfen. In der Regel heilt die Badeotitis dann innerhalb weniger Tage ohne Komplikationen aus.
Wer es gar nicht so weit kommen lassen will, sollte am besten auf das Baden in verschmutzten Gewässern verzichten oder seine Ohren mit Stöpseln oder auch mit Vaseline gefetteter Watte abdichten. Auch das Ausspülen der Gehörgänge mit klarem Wasser nach dem Schwimmen und das anschließende Trocknen mit einem Föhn helfen. Zudem kleine Verletzungen im Gehörgang, wie sie durch Kratzen mit dem Fingernagel oder anderen spitzen Gegenständen entstehen, vermeiden. Wattestäbchen verursachen zwar keine Verletzungen, entfernen aber den wichtigen Ohrenschmalz-Schutzfilm, der Ohrenentzündungen eigentlich vorbeugt. Gleiches gilt übrigens auch für die übertriebene Reinigung mit Shampoo oder Seife. Diese erhöht den ph-Wert im Gehörgang und zerstört das schützende Milieu.
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