Schnarchen, nächtliche Atemaussetzer und morgendliche Kopfschmerzen sind nur ein Teil der Symptome der obstruktiven Schlafapnoe. Betroffene sind oft männlich, zwischen 40 bis 65 Jahre alt und klagen über Symptome wie Tagesmüdigkeit. Doch auch bei anderen Patient*innen sollten HNO-Ärzt*innen aufmerksam sein.
Laut Lungeninformationsdienst sind in Deutschland etwa 30 % der Männer, 13 % der Frauen und etwa 4 % der Kinder von obstruktiver Schlafapnoe betroffen. Die Symptome können vielfältig sein:
Männer: Häufiges Schnarchen, nächtliche Atemaussetzer, Tagesmüdigkeit, nächtliches Schwitzen und morgendliche Kopfschmerzen. Obwohl die Schlafapnoe bei Männern häufiger auftritt, ist sie keine reine „Männerkrankheit“.
Frauen: Genaues Hinsehen lohnt sich. Denn oft fallen Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen stärker auf als lautes Schnarchen.
Kinder: Symptome sind unter anderem Schnarchen, Nachtschweiß, behinderte Nasen- und Mundatmung oder Hyperaktivität.
Schlafapnoe entsteht durch verengte oder verschlossene Atemwege. Wenn die Muskulatur in den oberen Atemwegen erschlafft, wird der Atemweg im Rachen behindert oder gar blockiert. Zu den Ursachen zählen: Übergewicht, vergrößerte Mandeln, kleiner Unterkiefer, Lage der Zunge, kleines Gaumensegel, gestörte Nasenatmung, übermäßiger Alkoholkonsum sowie Schlaf- und Beruhigungsmittel.
Um die obstruktive Schlafapnoe zu erkennen, ist zuerst eine Anamnese der Beschwerden und Lebensgewohnheiten notwendig, bevor eine körperliche Untersuchung folgt. Zur Diagnose sind folgende Schritte notwendig.
Die Therapien sollten HNO-Ärzt*innen individuell auf die Patient*innen und den Schweregrad ihrer Schlafapnoe abstimmen. Bei einer Schlafapnoe eignen sich Protrusionsschiene oder Schlafmaske (CPAP) sowie Operationen im Fall von anatomischen Ursachen, die die Atemwege blockieren. Bei Kindern mit leichter Schlafapnoe eignet sich eher das Watchful Waiting als eine Adenotonsillotomie, bzw. Adenotonsillektomie (bei zusätzlich bestehender akut rezidivierender Tonsillitis).
Die HNO-Praxis ist die erste Anlaufstelle bei Atem- und Schlafstörungen. HNO-Ärzt*innen können oft schon beim ersten Blick in den Mund einen Verdacht auf obstruktive Schlafapnoe erkennen. So werden auch Patient*innen mit Übergewicht ernst genommen, die in der Hausarztpraxis oft irrtümlich mit Medikamenten behandelt werden. Um eine obstruktive Schlafapnoe aufzudecken, sollten wir Patient*innen immer als Ganzes in den Blick nehmen – für eine bestmögliche fachärztliche Versorgung!
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