Kinder: Häufige Infekte deuten auf Allergien

August 2015 - Häufige Erkältungen oder Infekte der oberen Atemwege bei Kindern können für eine Allergie sprechen. Bei einigen Kindern mit ewigen Rotznasen führen nämlich schon leichte allergische Reize zu einer Überreaktion der Nasenschleimhaut. Diese Reaktion wird ausgelöst, wenn der Körper auf normalerweise harmlose Umweltstoffe mit überschießenden Abwehrreaktionen des Immunsystems reagiert. Allergene müssen aber nicht zwangsläufig saisonal umherfliegende Pollen, sondern können auch ganzjährig präsente Stoffe wie Hausstaubmilben, Tierhaare oder unentdeckter Schimmel sein.

Eltern, deren Kinder regelmäßig mit triefenden Nasen herumlaufen, sollten daher durch einen Allergietest beim HNO- Arzt abklären lassen, ob eine solche Überreaktion Symptome auslöst und auf welche Allergene der Patient reagiert. Das Risiko einer allergischen Erkrankung besteht insbesondere, wenn ein oder beide Elternteile allergisch sind. Ein sogenannter Prick-Test ist ab dem 4. Lebensjahr möglich, vorher kann über Blutuntersuchungen eine Allergie festgestellt werden. Ein solcher Test ist vor allem im Hinblick auf weitere Erkrankungen frühzeitig sinnvoll, da sich Allergien jederzeit verschärfen können. Neben einer Kreuzallergie, also wenn beispielsweise neben der eigentlichen Allergie gegen Milben, Pollen oder Tierhaare das Kind plötzlich auch keine Nüsse, Äpfel oder Sellerie mehr verträgt, kann sich aus einer Allergie auch Asthma entwickeln. Deswegen sollten Allergien so früh wie möglich behandelt werden. Dadurch wird ein Etagenwechsel von den oberen in die unteren Atemwege, also hin zum Asthma,  verhindert.

Manchmal helfen schon einfache Maßnahmen wie spezielle Allergiker-Bettwäsche mit Schutzbezügen gegen Milben. Zudem wirken auch Medikamente sogenannte Antihistaminika. Die einzig erfolgreiche Therapie, die bei den Ursachen ansetzt, ist jedoch eine Immuntherapie, vielen bekannt unter dem Begriff Hyposensibilisierung. Dabei wird dem kleinen Patienten das auslösende Allergen in ansteigender Dosierung verabreicht. Über eine Dauer von bis zu drei Jahren gewöhnt der Körper sich daran und reagiert nicht mehr überempfindlich. Patienten bleiben danach in der Regel rund zehn Jahre allergiefrei. Bei Kindern gibt es die Immuntherapien auch in Tabletten und Tropfenform.

Um Allergien bei Kindern mit erblicher Vorbelastung durch die Eltern zu verhindern, sollte möglichst lange gestillt werden und im ersten Lebensjahr nur wenig tierisches Eiweiß wie Eier und Milchprodukte zum Ernährungsplan gehören.

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