Nase voll?

 Triefende Nasen haben derzeit Hochsaison. Doch mehr als zwei Millionen Menschen leiden auch an verstopften Nasen, wenn sie nicht richtig erkältet sind. Oft tun sie Symptome als Vorboten eines Infekts ab. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass eine besondere Form des Schnupfens – die sogenannte Rhinitis – für Schnupfnasen sorgen. Ausgelöst wird dieser zum Beispiel durch allergische Reaktionen, vergrößerte Rachenmandeln, Nasenspray-Missbrauch oder äußere Reize.

Bei einigen Menschen führen schon leichte mechanische, thermische oder chemische Reize zu einer Überreaktion der Nasenschleimhaut. Kortisonhaltige Sprays vermindern diese Überreaktionen der Sekret-produzierenden Drüsen und reduzieren so ständiges Naselaufen. Sie helfen auch gegen ein allergisches Anschwellen der Nasenschleimhaut. Allergene müssen nicht zwangsläufig saisonal umherfliegende Pollen, sondern können auch ganzjährig präsente Stoffe wie Hausstaubmilben, Tierhaare oder unentdeckter Schimmel sein. Mit einem Allergietest stellt der HNO-Arzt fest, ob eine Allergie die Symptome auslöst und auf welche Allergene der Patient reagiert. Manchmal reicht dann schon konsequentes Vermeiden des Kontakts mit dem entsprechenden Stoff. Wer keine Einschränkungen hinnehmen möchte oder dem Allergen schlecht ausweichen kann, dem empfiehlt sich eine spezifische Immuntherapie, die Hyposensibilisierung.


Der übereilte Griff zum Nasenspray führt manchmal aber erst Recht zu laufenden Nasen. Zunächst bringen die Sprays zwar Linderung, doch wenn die Wirkung der abschwellenden Stoffe durch Gewöhnung nachlässt, kommt es oft zu einer verstärkten Durchblutung der Nasenschleimhaut. Sie schwillt stärker an als zuvor, trocknet aus und nimmt im schlimmsten Fall bleibende Schäden. Das erneute Anschwellen verleitet außerdem dazu, das Spray wieder zu benutzen. Wer sich nach einer Woche noch mit Schnupfen quält, sollte einen HNO-Arzt aufsuchen.

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