Was kommt nach dem Praxisstreik?

Der Praxisstreik am 2. Oktober war ein wichtiger Tag, um unsere Anliegen öffentlichkeitswirksam zu vertreten. Tausende Ärzt*innen haben sich dem bundesweiten Protest gegen die anhaltenden Sparmaßnahmen und strukturellen Probleme im Gesundheitswesen angeschlossen. Darunter auch Vorstand, Aufsichtsrat und Mitglieder des HNOnet. Wie geht es jetzt weiter?

Große Beteiligung von Ärzteverbänden

Der Virchowbund und der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) hatten im Rahmen der Kampagne „Praxis in Not“ zur Praxisschließung aufgerufen. Zahlreiche Ärzteverbände haben den Protest groß gemacht. Rund 20 Ärzteverbände – darunter auch HNOnet – und die Kassenärztlichen Vereinigungen schlossen sich an. Schätzungen zufolge beteiligten sich bundesweit mehrere tausend niedergelassene Ärzt*innen an den Protesten. Und zahlreiche Medien berichteten darüber. Gemeinsam konnten wir auf die drängenden Probleme aufmerksam machen:

  • Unzureichende Honorare: Gesetzliche Änderungen wie die Streichung der Neupatientenregelung führen in der Praxis zu unzureichenden Honoraren bei gleichzeitig steigenden Kosten für Praxisbetrieb und Personal. Es braucht honorarfreundliche Regelungen!
  • Inflation und hohe Energiekosten: Steigende Lebenshaltungskosten und explodierende Energiepreise setzen unsere Praxen weiter unter finanziellen Druck.
  • Fachkräftemangel: Wir brauchen dringend eine bessere Vergütung für Fachkräfte, damit diese auch gerne in den Praxen arbeiten wollen. Nur so können wir dauerhaft eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherstellen.
  • Bürokratie: Ärzt*innen verbringen im Schnitt 61 Arbeitstage pro Jahr mit Verwaltungsaufwand. Das führt zu Überbelastung und weniger Zeit für Patient*innen. Wir brauchen weniger und dafür sinnvolle bürokratische Prozesse.

Wir müssen weiter handeln!

Die ersten Reaktionen der Politik auf den Praxisstreik waren wenig verständnisvoll. Deshalb müssen wir weiter handeln, um unsere wichtigen Forderungen für die Versorgung durchzusetzen. Mobilisieren Sie dafür jetzt Ihre Patient*innen! Die KBV startet eine Mailing-Aktion, mit der auch Patient*innen die Politik auf den Praxiskollaps aufmerksam machen sollen. Nutzen Sie die Wartezimmerplakate und machen Sie Patient*innen auf das Online-Tool der KBV aufmerksam, mit dem Interessierte ihre Abgeordneten per E-Mail anschreiben können. Jetzt aktiv werden!

Praxisstreik

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