Die Unzufriedenheit über die niedrigen Honorare im Rahmen der Neupatientenregelung hält seit Monaten an. Viele Arztpraxen haben deshalb aus Protest beschlossen, mittwochs zu schließen. Die Praxisschließung in Form einer Vier-Tage-Woche hat aber auch über den Protest hinaus viele Vorteile. Unser Vorstandsvorsitzender Dr. Uso Walter zeigt in seinem Erfahrungsbericht, dass sich die Vier-Tage-Woche für HNO-Praxen sowohl in puncto Lebensqualität als auch in finanzieller Hinsicht lohnt.
Hohe Akzeptanz unter HNO-Ärzt*innen
Die Idee, den Mittwoch in den Praxen für Bürokratie und Weiterbildung zu nutzen, stößt bei den Ärzteverbänden auf große Zustimmung. Denn die Vier-Tage-Woche kann eine lohnende Lösung sein, mit der Praxen gleichzeitig Arbeitsbedingungen und Wirtschaftlichkeit verbessern können. Auch bei den HNO-Ärzt*innen stößt die Intiative auf Zustimmung: In unser HNOnet-Mitgliederbefragung gaben immerhin 2/3 der 64 Befragten an, sich eine Praxisschließung vorstellen zu können. Für viele HNO-Ärzt*innen bleibt jedoch trotzdem die Frage offen, wie realistisch die Umsetzung ist und welche Auswirkungen die Veränderung auf die Finanzen hat. Der Erfahrungsbericht von Dr. Walter aus seiner HNO-Praxis gibt Aufschluss.
Erfahrungsbericht aus der HNO-Praxis
Bereits seit mehreren Jahren bieten Dr. Walter und sein Kollege in ihrer HNO-Praxis nur an vier Tagen die Woche Sprechstunden für ihre Patient*innen an – und das sehr erfolgreich. Denn auch mit der Reduktion der Sprechzeiten liegt der Jahresdurchschnitt in Dr. Walters Praxis bei 3.000 Scheinen, nennenswerte Honorareinbußen gibt es nicht. Vor allem der Gewinn an Lebensqualität und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sind starke Argumente, das eigene Praxismodell zu überdenken. Dr. Walters Fazit: „Die 4-Tage-Woche kann jedem, der nicht nur an einer Maximierung seines Honorars, sondern auch an einer Maximierung seiner Lebensqualität interessiert ist, wärmstens empfohlen werden.”
Mehr zum Erfahrungsbericht finden Mitglieder in den HNOnet Nachrichten Ausgabe 1/2023. Dort informieren wir Mitglieder jedes Quartal über gesundheitspolitische Themen, Abrechnungstipps und innovative Behandlungsmöglichkeiten in der HNO.
Foto: Quelle pixabay
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