MFA-Mangel: Was HNO-Praxen tun können

Die große Anzahl an Infektpatient*innen in der HNO in Kombination mit hohen Krankenständen unter dem Personal machen deutlicher denn je: In der Praxis fehlen MFA. Dabei tragen MFA einen enorm wichtigen Beitrag zur Qualität der Patientenversorgung und zur Leistungsfähigkeit der Praxis bei. Umso wichtiger ist es, zu handeln. Als HNOnet unterstützen wir Ihr Praxispersonal mit attraktiven Angeboten.

75 Prozent der Praxen leiden unter Fachkräftemangel. Besonders der Mangel an MFA ist seit Jahren kritisch. Zum Teil müssen Praxen ihr Leistungsangebot deshalb kürzen oder gar die Praxis schließen. Vielen niedergelassenen Praxen fehlt es damit schlichtweg an Personal, um die Patientenversorgung sicherzustellen. Woran liegt das und, was können HNO-Praxen tun?

Ursachen für den Fachkräftemangel

Eine Umfrage des Verbands Medizinischer Fachberufe (VMF) unter MFA ergab: fast jede zweite MFA denkt mehrmals im Monat darüber nach, aus dem Beruf auszusteigen – seit 2017 hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Zu den Hauptgründen zählen Unzufriedenheit mit dem Gehalt, eine hohe Arbeitsbelastung und fehlende Wertschätzung. Insbesondere in Praxen fehlt es an MFA, hier wird das Fachpersonal häufig von Kliniken und Pflegeeinrichtungen mit höheren Verdienstangeboten abgeworben.

Außerdem ist der MFA-Beruf ein intellektuell und emotional anspruchsvoller Beruf. Allerdings fehlt es vielen MFA an Wertschätzung für ihre Tätigkeit. Das Multitasking zwischen Praxisorganisation, Telefondienst und Patientenempfang bedeutet in viele Fällen eine hohe Belastung. Vor allem seit der Pandemie hat sich das Ungleichgewicht zwischen Wertschätzung und Arbeitsbelastung verstärkt. Denn die zahlreichen Schutzimpfungen und Testungen in der HNO-Praxis haben vor allem die Kapazitäten von MFA belastet und zum Teil überlastet.


Was können HNO-Praxen tun?

Um das fehlende Personal zu kompensieren, können HNO-Praxen zum einen Aufgaben agiler verteilen und zum anderen neue attraktive Angebote für MFA schaffen. Beispielsweise stellen viele Praxen mittlerweile Quereinsteiger*innen ein – eine gute Option, um Personalengpässe bei Verwaltungsaufgaben und beim Telefondienst auszugleichen. Trotz dessen bleiben ausgebildete MFA für den Praxisbetrieb unverzichtbar. Zeigen Sie MFA, wie Sie im Praxisalltag Entlastung schaffen.

Für Entlastung können Praxen die telefonische Erreichbarkeit reduzieren, den Telefondienst in einen ruhigen Raum verlegen, Aufgaben im Team abwechseln oder Tage für eine Praxisschließung festlegen. Beispielsweise fordert der Virchow-Bund aktuell in einer Protestaktion, Praxen mittwochs zu schließen – unter anderem, um eine feste Zeit für bürokratische Aufgaben einzuräumen.

Darüber hinaus sind aber auch eine frühe Urlaubsplanung und die Einhaltung der Arbeitszeiten weitere Punkte, die MFA entlasten. Zudem können Praxis-Inhaber*innen gezielt Wertschätzung zum Ausdruck bringen, indem sie Team-Unternehmungen und Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten. Mit kleinen, aber wichtigen Änderungen können HNO-Ärzt*innen viel tun, um den MFA-Beruf in der eigenen Praxis wieder attraktiver zu machen.

HNOnet – Wir tun was!

Wir sehen und schätzen die Arbeit von MFA in der HNO-Praxis. Deshalb unterstützen wir MFA mit auf sie zugeschnittenen Angeboten. Dazu gehören unter anderem Fortbildungen für den MFA-Alltag und eine Stellenbörse. Außerdem informieren wir MFA in den MFA-News über wichtige Themen rund um den Praxisalltag wie Patientenkommunikation, Maßnahmen zur Konfliktlösung im Team, Qualitätsmanagement, Datenschutz, Hygiene, Untersuchungsmethoden und Best-Practice-Beispiele von MFA für MFA. In der aktuellen Ausgabe erfahren MFA alles wichtige über Hausarztvermittlungsfälle, Tipps für die Kommunikation mit Schwerhörigen und vieles mehr! Abonnieren Sie kostenfrei unseren Newsletter.



Teaser Hausarztvermittlungsfaelle HNO Praxen

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