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IT-Sicherheit stärken: Checkliste für die HNO-Praxis

Die Digitalisierung schreitet voran – und mit ihr steigt die Bedeutung der IT-Sicherheit in der Praxis. Besonders mit der bundesweiten Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) wird es jetzt höchste Zeit, die IT-Sicherheit in der eigenen Praxis zu überprüfen. Mit unserer Checkliste zur IT-Sicherheit helfen wir Ihnen, Ihre Praxis bestens für die Zukunft aufzustellen!

IT-Sicherheit im Gesundheitswesen: Status quo

Der BSI-Bericht zur IT-Sicherheitslage in Deutschland 2024 zeigt: Die IT-Sicherheit bleibt angespannt. Mit 141 gemeldeten IT-Sicherheitsvorfällen innerhalb eines Jahres ist das Gesundheitswesen der zweitstärkste betroffene Sektor unter den kritischen Infrastrukturen. Nicht nur Krankenhäuser, sondern auch Arztpraxen werden immer wieder zum Ziel von Cyberangriffen. Mögliche Folgen sind: Störungen im Praxisbetrieb, Verlust sensibler Patientendaten oder gar die Praxisschließung. Eine solide Basis an IT-Sicherheit ist nicht nur verpflichtend, sondern auch essenziell für die wirtschaftliche Erhaltung der Praxis.

ePA-Einführung: Mehr Datensicherheit

Mit der bundesweiten Einführung der ePA für alle rückt die IT-Sicherheit noch stärker in den Fokus. Während die Telematikinfrastruktur (TI) einen sicheren Rahmen bietet, bleibt der Schutz der lokalen IT-Systeme in der Verantwortung der Praxen. Die KBV gibt entsprechend Hinweise zur Datensicherheit: Neben der Einhaltung der IT-Sicherheitsrichtlinie sollten Praxen besonders auf den Schutz der SMC-B-Karte, die Überprüfung des IT-Dienstleisters sowie Schutzmaßnahmen gegen Phishing und Trojaner achten. Zertifizierte IT-Dienstleister können bei der Umsetzung der Sicherheitsrichtlinien helfen.

Checkliste: IT-Sicherheit in der HNO-Praxis

In einer praktischen Checkliste haben wir verpflichtende Maßnahmen und sinnvolle Ergänzungen für die IT-Sicherheit in der HNO-Praxis zusammengefasst.

Verpflichtend:

Laut KBV-IT-Sicherheitsrichtlinie müssen alle Praxen grundlegende Schutzvorkehrungen treffen. Für Praxen mit bis zu fünf Personen, die ständig mit der Datenverarbeitung betraut sind, gelten folgende Anforderungen:

  • Aktuelle Virenschutzprogramme
  • Browser speichert keine vertraulichen Daten
  • Nutzung verschlüsselter Internetanwendungen
  • Apps nur aus offiziellen App-Stores herunterladen, ungenutzte Apps löschen
  • Keine vertraulichen Daten über Apps versenden
  • Smartphones und Tablets mit einem komplexen Sperrcode schützen
  • Nach Nutzung eines Gerätes immer abmelden
  • Internes Netzwerk durch Netzplan dokumentiert
  • Firewall für Internet-Anwendungen (z. B. Praxis-Homepage, Online-Terminkalender)
  • Keine automatisierten Zugriffe auf Webanwendungen zulassen
  • Regelmäßige Datensicherung nach festgelegtem Plan
  • SIM-Karte bei Verlust eines Diensthandys sofort sperren
  • Wechseldatenträger vor Nutzung mit aktuellem Schutzprogramm auf Schadsoftware prüfen
  • Nur Apps nutzen, die Dokumente verschlüsselt und lokal speichern
  • Updates für dezentrale TI-Komponenten zeitnah installieren (Anlage 5 Nummer 6)
  • Administrationsdaten der Telematikinfrastruktur-Komponenten sicher aufbewahren (Anlage 5 Nummer 7)

Mittlere Praxen, große Praxen oder Praxen mit medizinischen Großgeräten müssen zusätzliche Anforderungen erfüllen.

Sinnvolle Ergänzungen:

IT-Sicherheit ist nicht nur eine technische, sondern auch eine personelle Herausforderung. Daher sollten Praxisteams – insbesondere MFAs – aktiv in die Sicherheitsstrategie eingebunden werden. Die KBV gibt folgende Tipps zur Prävention:

  • Regelmäßige Updates des Betriebssystems, des Browsers und sämtlicher Software
  • Aktuelle Antiviren-Software
  • Richtig konfigurierte Firewall
  • Vorsicht bei Öffnen von E-Mails – insbesondere bei Dateianhängen und Links
  • Back-up-System zur Datensicherung
  • Positive Fehlerkultur etablieren
  • Schulungen für das Praxisteam zum Thema IT-Sicherheit
  • IT-Notfallcheckliste in der Praxis aufhängen

IT-Sicherheit als Basis für eine zukunftsfähige HNO-Praxis

Die Digitalisierung und IT-Sicherheit im Gesundheitswesen gehen Hand in Hand. Ein solides IT-Sicherheitskonzept ist daher essenziell, um HNO-Praxen zukunftsfähig zu machen. Mit der richtigen Ausstattung, regelmäßigen Updates und einem geschulten Team lassen sich viele Risiken minimieren. Nutzen Sie unsere Checkliste als praktischen Leitfaden, um Ihre Praxis zukunftssicher zu machen!

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Foto: pixabay

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